Hustenlöser – früher war mehr Lametta

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Erkältungszeit. Alles schnieft, viele husten. Ein schöner Anlass für einen Blogpost über Hustenlöser bzw. Hustenmittel. Denn wenn man auf die letzten 20 Jahre zurück guckt, muss man leider sagen: Früher war mehr Lametta. Hustenmittel können eindeutig weniger, als lange gedacht. Über Jahre hinweg war es fast ein Automatismus, einen festsitzenden Husten mit Schleimlösern (so genannten Expektoranzien wie Ambroxol oder Acetylcystein bzw. ACC) zu behandeln. Zu schlüssig war die Vorstellung, dass diese Arzneistoffe den Schleim in seine Einzelteile zerlegen können (ACC) bzw. dafür sorgen, dass von vornherein ein weniger dicht vernetzter Schleim produziert wird (Ambroxol). Was das dann am Ende für die Lebensqualität bzw. den Krankheitsverlauf bedeutet, war aber noch gar nicht klar.

Hustenlöser: die Datenlage ist unklar

Und auch heute noch ist die die Datenlage zur Wirksamkeit bei den chemisch-synthetischen Expektoranzien ganz erstaunlich bescheiden, wenn man bedenkt, wie oft sie zum Einsatz kommen. Eine ganze Reihe von Studien konnte gleich gar keine Überlegenheit gegenüber Placebo zeigen (beziehungsweise gegenüber dem allgemeinen Rat, ausreichend zu trinken). So steht dann auch in der Leitlinie der DEGAM, der Deutschen Gesellschaft für Familienmedizin: „Ein akuter Husten im Rahmen eines Infektes sollte nicht mit Expektoranzien behandelt werden.“

Das macht die sanften, die pflanzlichen Mittel attraktiver, wie etwa Efeu (auf dem Foto eine Efeu-Zimmerdeko), Eibisch, Eukalyptus oder Spitzwegerich. Aber auch hier muss man sagen: So richtig tolle Beweise für die Wirksamkeit sind rar. Viele Hustenmittel sind als traditionelle pflanzliche Arzneimittel im Einsatz. Die Datenlage wird gern mal als „unübersichtlich“ bezeichnet.

Allerdings gilt aus meiner Sicht: Nur, weil der knallharte Wirksamkeitsbeleg fehlt, heißt das ja nicht, dass sie nicht wirken. Die Kommission E hat mehrere Heilpflanzen gegen Husten positiv bewertet – das ist ein vom damaligen Bundesgesundheitsamt eingesetztes Gremium, das Daten zu den gängigen Arzneipflanzen gesammelt und ausgewertet hat. Auf diese amtlichen Veröffentlichungen beziehe ich mich auch bei den empfohlenen Dosierungen, wenn ich in den kommenden Wochen die wichtigsten pflanzlichen Hustenmittel mit einzelnen Blogposts vorstelle.

Hustenlöser: die pflanzlichen sind interessant

Und es gibt ja auch so etwas wie Erfahrungswerte. Ich weiß, dass gerade Thymian, Efeu und Eukalyptus viele, viele Fans haben. Sie sind seit Jahrhunderten im Einsatz gegen Husten, der die Menschen ja schon immer quält. Pflanzliche Mittel sind hier unbedingt einen Versuch Wert. Und wie gesagt, es gibt aus meiner Sicht keine chemisch-synthetischen Alternativen, die überzeugen. Was zudem für die „Phytos“ spricht: Sie können zugleich hustenlösend und hustenstillend sein, manche haben antivirale oder entzündungshemmende Eigenschaften. Und viele von ihnen wirken teilweise auch physikalisch, indem ihre Schleimstoffe sich auf die gereizte Schleimhaut legen.

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