Lernen über Erkältungen, Teil 4: Husten kann acht Wochen dauern

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Dauerhusten

Nervig, wenn vom Infekt ein Dauerhusten übrig bleibt, der einfach nicht weichen will. Wie lange soll man sich das angucken? Und was kann dahinter stecken?

Mancher Erreger lassen einen einfach wochenlang husten

Erstmal vorweg gesagt: Es gibt Erkältungs- oder Hustenerreger, die ganz einfach für sehr lang anhaltendes Bellen sorgen, etwa sogenannte Mykoplasmen oder bestimmte Adenoviren. Wenn man sich so einen eingefangen hat, ist Programm, dass man zwei Monate lang hustet. Vielleicht sind diese Erreger der Grund, dass Ärzte erst dann von chronischem Husten sprechen, wenn er länger als acht Wochen anhält.  Aber schon nach drei Wochen mit Hustenbeschwerden ist ein Termin beim Arzt absolut angemessen, finde ich. Auch, weil es eine Reihe von rezeptpflichtigen Hustenstillern gibt, von denen Betroffene profitieren könnten. Ab acht Wochen sollte man den Husten unter allen Umständen ärztlich abklären lassen und keinesfalls auf eigene Faust behandeln.

Rauchen ist ein Riesenthema

Denn dann könnte auch was ernstes dahinter stecken. Sehr oft ist es eine chronische Bronchitis, für gewöhnlich verursacht durch Rauchen. Manchmal auch eine Lungenentzündung, Tuberkulose oder im schlechtesten Fall Krebs. In den letzten Jahren ist immer häufiger der Keuchhustenerreger (die Bakterie Bordetella pertussis) der Übeltäter. Keuchhusten fängt oft wie ein ganz banaler Virusinfekt an, geht dann aber eben in wochenlangen Husten über. 

Kann ich ja nicht haben, ich bin ja erwachsen? Stimmt so leider nicht. Keuchhusten ist absolut keine Kinderkrankheit mehr. Das Durchschnittsalter steigt ständig, von 15 Jahre im Jahr 1995 auf 40 im Jahr 2008, zuletzt habe ich 42 Jahre gelesen. Dabei spielt sicher eine Rolle, dass viele Leute nicht wissen:  Man kann Keuchhusten auch bekommen, wenn man ihn als Kind schon mal hatte. Und die Impfung schützt immer nur etwa zehn Jahre lang. Ein bestehender Impfschutz ist aber gerade dann wichtig, wenn man mit kleinen Kindern zu tun hat – Keuchhusten ist anfangs hoch ansteckend, und für Säuglinge kann er lebensbedrohlich sein.

Die Ursache kann ganz harmlos sein

Manchmal stecken aber auch ganz harmlose Dinge hinter einem Dauerhusten, auf die man einfach nur kommen muss: Das Bellen kann von Arzneimitteln verursacht werden. Einige der gängigsten Mittel können diese Nebenwirkung haben, etwa ACE-Hemmer und Betablocker, die bei Bluthochdruck gegeben werden. Wenn man dann auf ein anderes Mittel ausweicht, ist der Husten schlagartig vorbei.

Und es gibt das Phänomen der übermäßig empfindlichen Hustenrezeptoren. Das ist Veranlagungssache, aber wenn man lange genug gehustet hat, werden bei jedem die Rezeptoren empfindlich. Einfach weil die Schleimhaut so strapaziert ist. Dann sollte man alles vermeiden, was Luft aufwirbelt. Also die Klimaanlage auslassen und nicht selber Staubsaugen. Auch starke Gerüche und abrupte Temperaturwechsel können Hustenreiz auslösen, hier besser genauso vorsichtig sein. Man kann übrigens auch schonend husten, den Tipp hat mir mal ein Pneumologe, ein Lungenfacharzt, gegeben: Wer die Hand dabei fest auf den Mund drückt, sorgt dafür, dass immer etwas Luft in den Bronchien bleibt. Auf diese Weise verhindert man, dass sich die Bronchialwände berühren – was schon allein wiederum Hustenreiz auslösen kann.

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