Muskelkater: der schöne Schmerz

Allgemein

Muskelkater

Ich hab mal in der Redaktion einer großen Sport-Zeitschrift gearbeitet. Umgeben von austrainierten jungen Männern, die durchaus gleich nach dem Training eine Ibuprofen genommen haben, damit der Muskelkater nicht so reinkickt. Eine ganz schlechte Idee, rezeptfrei ist eben leider nicht immer gleich unproblematisch, und Ibu und Co. werden im Freizeitsport viel zu unbekümmert eingeworfen. Aber davon will ich heute gar nicht sprechen. Sondern über Muskelkater.

Beim Muskelkater sorgen winzige Risse in der Muskulatur, die durch eine Überlastung entstanden sind, dafür dass Lymphe und Blut in den Muskel strömen. Dadurch schwillt das Gewebe und der Schmerz entsteht. Der Körper repariert die leicht verletzten Muskelfasern, und am Ende sind sie dicker als zuvor. Das wird hier ganz schön erklärt, inklusive Video aus der „Men’s Health Fitness-Uni“ mit von Prof. Stephan Geisler .

Muskelkater bedeutet Muskelwachstum

Dieser Schmerz ist also das sichere Zeichen dafür, dass die Muskeln gerade wachsen. Und da muss ich sagen: Was Besseres kann jedem über 30 doch gar nicht passieren! Das Ganze ist darum so wünschenswert, weil es sehr, sehr wichtig ist, die Muskulatur zu erhalten – ohne Sport wird sie mit den Jahren einfach immer weniger. (Dazu sag ich jetzt nicht mehr, das habe ich alles hier schonmal beschrieben.)

Also gibt es gute Gründe, sich über Muskelkater zu freuen. Und einfach eine Pause einzulegen, wenn die Beine schmerzen. Falls er im Urlaub, etwa nach einer ersten Bergwanderung aufkommt, spricht viel dafür, am nächsten Tag vielleicht nur eine kleine Radtour zu machen, statt die nächste Gipfeltour. Alles, was die Durchblutung fördert, scheint mir sinnvoll, weil dann das Reparaturmaterial besser an Ort und Stelle gelangt. Kräftige Massagen allerdings könnten die verletzte Muskulatur weiter strapazieren. Dann lieber eine durchblutungsfördernde Sportsalbe oder Franzbranntwein einreiben.

Muskelkater: Ingwer und Curcuma könnten hilfreich sein

Nicht schlecht wären auch Ingwertee oder „Golden Latte“ mit Curcuma – zu beiden entzündungshemmenden Gewürzen gibt es Hinweise, dass sie der überlasteten Muskulatur gut tun bzw. Muskelschäden reduzieren. Am besten ist es natürlich, starken Muskelkater von vornherein zu vermeiden. Also keine krassen Kraftrainings aus dem Nichts, sondern die Belastung nach und nach steigern. Mein Tipp für den Wanderurlaub wäre, bergab die Seilbahn zu nehmen, denn genau die Bewegung beim Bergablaufen sorgt zuverlässig für Muskelkater, viel weniger das Aufsteigen, das ja viel anstrengender und aufregender ist. Oder zurück im Tal in den See springen: Kaltwasserbäder unmittelbar nach der Belastung können Muskelkater mindern.

Ibuprofen ist wirklich die blödeste Lösung und sollte allenfalls dann zum Einsatz kommen, wenn man sehr starke Schmerzen hat und wirklich funktionieren muss, im Job beispielsweise. Und bei der Recherche für diesen Blogpost bin ich auf Folgendes gestoßen: Es gibt zumindest Hinweise darauf, dass Ibuprofen und Co. das Muskelwachstum zumindest bei regelmäßigem Gebrauch nicht gerade erleichtern. Das hätte die Kollegen damals sicherlich überzeugt.

Zu Risiken und Nebenwirkungen schauen Sie in mein Impressum ( unter „Disclaimer“) und auf die Seite „Über mich und meine Website“.BildBild

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