Eingekauft: Otodolor Glycerin-Ohrentropfen

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Wenn der Tag am See ein dickes Ende hat oder das Ohr aus anderen Gründen schmerzt: Glycerin-Ohrentropfen sind einen Versuch wert

Wofür sie gedacht sind:

Für Ohrenschmerzen. Die haben viele Leute ja nie, aber wenn, sind sie sehr unangenehm. Meine Tochter hatte zuletzt in den Ferien damit zu tun: Badeotitis. Das ist eine Entzündung des äußeren Gehörganges, die zustande kommt, weil stundenlanges Planschen die Haut im Ohr aufgeweicht und ihren natürlichen Schutz u.a. durch Ohrenschmalz ruiniert hat. Dann ist es für Keime aus dem Wasser leicht, sich anzusiedeln.

Was sie ausmacht:

Otodolor bestehen ausschließlich aus Glycerin (Apotheker sagen Glycerol, weil es chemisch betrachtet ein Alkohol ist). Das ist eine etwas zähe Flüssigkeit, die sich an die Hautoberfläche heftet und sie geschmeidig hält. Vor allem aber hat Glycerol die Eigenschaft, Wasser anzuziehen. Das ist super im Kontakt mit geschwollenem Gewebe, wie das im Ohr bei entzündetem Gehörgang: Glycerin-Ohrentropfen entziehen der Haut Wasser, sie schwillt etwas ab, der Schmerz lässt nach.

Wie man sie anwendet:

Bei Ohrenschmerzen zwei bis drei Tropfen Glycerin-Ohrentropfen ins Ohr träufeln. Am besten körperwarm: dazu das Fläschchen vorher zehn Minuten in der Faust halten. Und am besten hinlegen dazu. Ich habe meiner Tochter auch Ibuprofen gegeben, weil sie wirklich dolle Schmerzen hatte.

Glycerol macht aber auch schon vor dem Baden Sinn, um den Gehörgang zu schützen. Außerdem zur Vorbeugung dringend empfohlen: Das Ohr nach dem Schwimmen zur Keimreduzierung mit Trinkwasser spülen und dann sorgfältig trocknen (mit einem Taschentuch z.B.).

Was ich gut daran finde:

Die rein physikalische Wirkung (wegen dieser ist Otodolor auch gar kein Arzneimittel, sondern ein Medizinprodukt). Da dockt nichts irgendwo an, und als körpereigene Substanz ist Glycerol natürlich ein Wirkstoff mit einem verschwindend kleinen allergenen Potential. Vor allem aber gefällt mir, dass das Mittel – anders als Ohrentropfen, die ein schmerzstillendes (lokalanästhetisches) Mittel direkt ins Ohr bringen – nicht nur das Symptom (den Schmerz) behandelt, sondern auch die Schwellung, die ihn (mit)verursacht.  

Meine Tochter habe ich übrigens auch mit Zwiebelsäckchen versorgt, morgens und abends (Zwiebel fein würfeln und in ganz wenig Wasser erhitzen. Für jedes Ohr ein bis zwei Esslöffel Zwiebelwürfel in ein doppelt gelegtes Küchentuch wickeln und mit einem Schal auf den Ohren fixieren, sobald sie etwas abgekühlt sind). Eines der wenigen Hausmittel aus dem Kleinkind-Repertoire, die ich beibehalten habe. Wichtig: Wenn die Schmerzen länger als ein paar Tage anhalten, oder wenn was aus dem Ohr rausläuft, auf jeden Fall zum Arzt gehen. Der kann übrigens auch das Ohr säubern bzw. aussaugen, was natürlich gerade ganz am Anfang so einer Entzündung sehr hilfreich ist. Darum kann es durchaus sinnvoll sein, schnell zum Arzt zu gehen, wenn es denn einen HNO gibt im Urlaubsort.

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