Lernen über Erkältungen, Teil 3: Keine Angst vor Nasenspray!
Ja, es stimmt. Wenn man Schnupfensprays länger als einige Tage nimmt, riskiert man, dass man sich die Nasenschleimhaut kaputt macht und sich an die Mittel gewöhnt, so dass man über kurz oder lang gar nicht mehr ohne frei atmen kann, gerade nachts. Das ist bekannt, und auch pflegende Zusätze wie Dexpanthenol ändern ganz grundsätzlich nichts an dem Effekt. Trotzdem sind Nasensprays super hilfreiche Mittel, die einen eine Erkältung besser überstehen lassen – einfach weil man wieder gut atmen kann! Und die dafür sorgen, dass das Sekret besser abläuft und die ganze Nase besser belüftet wird, weswegen sie gerade bei Nasennebenhöhlenentzündungen (Sinusitis) empfohlen werden. Weil viele vor ihnen zurückschrecken, hier ein paar Tipps, wie man Probleme verhindert:
– Einen Spray ohne Konservierungsstoffe wählen. Ich finde es ja immer super, wenn man durch intelligente Verpackung Chemie vermeidet. Sprich: verhindert, dass Erreger und andere Keime von außen in die Arznei gelangen können und diese darum chemisch stabilisiert werden muss. Bei den Nasensprays macht das besonders viel Sinn, denn die Konservierungsstoffe selbst – wie etwa das viel verwendete Benzalkoniumchlorid – sind für die Nasenschleimhaut bereits problematisch. Anhand der vorliegenden Studien müsse davon ausgegangen werden, dass Benzalkoniumchlorid die Nasenschleimhaut reizt und schädigt, heißt es etwa in der aktuellen Leitlinie zur Nasennebenhöhlenentzündung der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin, der DEGAM.
– Die Kinderdosierung wählen. Sie ist für gewöhnlich halb so hoch. Gerade, wer nur ganz selten Nasenspray braucht, kommt oft damit aus.
– Erst an Tag Drei damit anfangen: Meist schwillt die Nasenschleimhaut erst nach ein paar Tagen an. Vorher läuft die Nase vor allem, man kann aber noch durch sie atmen. Diesen Fließschnupfen besser einfach nur wegtupfen.
– Nicht rund um die Uhr Sprühen. Nach drei Tagen das Spray nur noch zur Nacht nehmen.
– Nur in ein Nasenloch sprühen. Vielleicht braucht es nicht mehr für eine ruhige Nacht? Am nächsten Abend ist dann das andere dran. So kann man auch versuchen, sich das Sprayen abzugewöhnen.
– Einen hypertonen (höher konzentrierten) Salzwasserspray anschaffen, der nur leicht abschwellend wirkt. Immer mal ausprobieren, ob sein Effekt schon reicht. In dem Spray sind pro Milliliter mehr gelöste Teilchen als in der Schleimhaut bzw. in den Körperflüssigkeiten. Das hat den Effekt, dass der Spray, wenn er auf der Nasenschleimhaut ankommt, sich unbedingt verdünnen will – im Körper herrscht überall dieselbe Teilchenkonzentration vor. Zu diesem Zweck zieht er Wasser an, auch aus der geschwollenen Nasenschleimhaut, die dadurch etwas abschwillt.
– Übrigens: Die Wirkdauer der einzelnen Substanzen reicht von vier Stunden (z. B. bei Tramazolin) bis 12 Stunden (Oxymetazolin). Und: Wer möglichst niedrig dosiert und konservierungsmittelfrei sprüht, darf bis zu zehn Tage dabei bleiben, so die Empfehlung der DEGAM.
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