Das beste bei Erkältung: Inhalieren

Schon gewusst?

Wir alle wissen, dass es gegen Erkältungsviren keine Medikamente gibt. Trotzdem ist da etwas, das ich den Knüller vor allem bei Schnupfen finde: das Inhalieren. Total unterschätzt, meiner Meinung nach.

Zum Inhalieren braucht man nichts weiter als kochendes Wasser und ein Handtuch, das den Wasserdampf vom Entfleuchen abhält, so dass man ihn gut einatmen kann. Der Dampf wirkt auch nicht gegen Viren, aber er befeuchtet die strapazierten Schleimhäute und regt die Durchblutung an. Das macht es leichter, Schleim loszuwerden. Außerdem arbeitet das Immunsystem in gut befeuchteten Schleimhäuten am besten.

Ätherische Öle wirken antibakteriell

Wenn man dem Wasser ätherische Öle zusetzt, funktioniert das Ganze noch besser – etwa Eukalyptus-, Latschenkiefer-, Pfefferminz- oder Fichtennadelöl, wie sie in Inhalationszusätzen aus der Apotheke stecken. Diese Öle enthalten Naturstoffe wie Cineol, das antibakteriell und schleimlösend wirkt. Solche Stoffe können allerdings die Augen reizen, also Augen zu oder einen Plastik-Inhalator mit einem Nase-Mund-Aufsatz benutzen.

Salz im Topf bringt nichts

Man liest immer wieder, dass es sich auch mit Kochsalzlösung gut inhalieren lässt, indem man neun Gramm Salz in einem Liter Wasser aufkocht und den Dampf dann einatmet. Das Salz bringt allerdings keinen Zusatznutzen, denn nach den Gesetzen der Physik bleibt es im Topf, und man atmet nur den Wasserdampf ein. Salzzugaben (in Form von fertigen Lösungen) machen erst mit einem elektrischen Inhaliergerät Sinn, einem Vernebler, den man in vielen Apotheken auch leihen kann (man kauft aus hygienischen Gründen die Aufsätze). Inhaltionsgeräte können deutlich feinere Nebel herstellen als die, zu denen der Wasserdampf aus dem Topf kondensiert. Darum gelangt die Feuchtigkeit aus Inhaltionsgeräten bis in die Bronchien, mit der „Topf-Methode“ schafft sie es nur bis etwa zum Kehlkopf. Das reicht aber insbesondere bei Schnupfen völlig aus, die Vernebler sind darum eher etwas für Patienten mit Bronchitis oder mit dauerhaften Lungenerkrankungen wie etwa Mukoviszidose. Auch wenn nach einem Infekt das Gefühl zurückbleibt, in den Bronchien verschleimt zu sein, kann regelmäßiges Inhalieren mit einem Vernebler richtig was bringen.

Mein Favorit: Kamille

Ich persönlich inhaliere am liebsten mit Kamille, der Einfachheit halber werfe ich zwei Teebeutel in die Schüssel, und los geht’s. Ideal wäre ein Kamillenextrakt aus der Flasche. Kamille wirkt entzündungshemmend. Damit die wohltuenden Dämpfe auch wirklich gut ans Ziel kommen, nehme ich vor dem Inhalieren Nasenspray. Nach dem Dampfbad ist die Nase über viele Stunden frei, und es bleibt das gute Gefühl, etwas dafür getan zu haben, dass der Infekt vorbei geht. Mal abgesehen davon gibt es keinen besseren Weg, um mögliche Komplikationen einer Erkältung zu vermeiden. Wer also zu Nasennebenhöhlenentzündungen und dergleichen neigt, für den ist regelmäßiges Inhalieren Pflicht.

Und so geht’s

Also Wasser aufkochen, in eine Schüssel oder einen Topf füllen, Kopf drüber, Handtuch drüber. Zehn Minuten aushalten: durch die Nase einatmen, durch den Mund aus. Am besten zweimal täglich. Ist langweilig, ich weiß. Ich versuche immer, mich ganz auf meinem Atem zu konzentrieren, mache also eine kleine Meditationsübung daraus.

Zu Risiken und Nebenwirkungen schauen Sie in mein Impressum (unter „Disclaimer“) und auf die Seite „Über mich und meine Website“.