Eingekauft: Angocin Anti-Infekt N
Mit Pflanzenkraft gegen Erreger
Wogegen ich es nehme:
Infekte aller Art, die auffällig langsam weggehen. Bevor ich zum Arzt gehe, um die Frage „Antibiotikum ja oder nein“ zu klären.
Was drin ist:
Eine Filmtablette enthält 200 Milligramm Kapuzinerkressenkrautpulver und 80 Milligramm Meerrettichwurzelpulver.
Was ich gut daran finde:
Das Mittel ist ein typisches „pflanzliches Antibiotikum“. Ich verwende hier Anführungszeichen, weil ich den Begriff Antibiotikum kennengelernt habe als Bezeichnung für chemisch definierte Wirkstoffe, die nach einem eindeutigen Prinzip in den Stoffwechsel von Bakterien eingreifen und sie dadurch schädigen. Das trifft so auf die pflanzlichen Mittel nicht zu. Ihre komplexen Wirkstoffgemische greifen Erreger auf vielen Ebenen gleichzeitig an. Wie genau, weiß man oft noch gar nicht. Aber dass sie es können, zeigt zum Beispiel eine Studie der Universität Freiburg: Die Senföle aus Meerrettich und Kapuzinerkresse (sie geben den Pflanzen den scharfen Geschmack) in Angocin Anti-Infekt N wirken gegen eine Vielzahl von Infektionserregern. Darunter auch Problemkeime, die gegen viele Antibiotika bereits resistent sind. Und das Beste daran: Senföle bekämpfen zusätzlich Viren und Pilze, was Antibiotika nicht fertig bringen. Pflanzliche Antibiotika kommen unter anderem bei Blasenentzündungen und bei Atemwegsinfekten zum Einsatz, die ja beide noch immer viel zu oft mit Antibiotika behandelt werden. Insofern sind sie für mich Mittel unserer Zeit.
Ich bin erst vor ein paar Jahren darauf aufmerksam geworden. Aber seitdem habe ich nur noch ein einziges Mal eine „chemische Keule“ genommen. Und ich hoffe, das bleibt noch möglichst lange so. In jedem Fall ist es sehr angenehm, eine Handlungsoption zu haben, wenn ein Infekt einfach nicht weichen will. Und man sich fragt, ob man es noch mit einer normalen Erkältung zu tun hat oder eben doch schon mit der Komplikation derselben (einer so genannten Superinfektion: auf die durch den Virus bereits verschleimten Atemwege setzt sich noch eine Bakterie drauf). Einziger Nachteil nach meinem Empfinden (vielleicht abgesehen davon, dass sie schmecken, als würde man in die Botanik beißen): Mit drei- bis fünfmal täglich je vier bis fünf Filmtabletten muss man einfach sehr viel einwerfen und sehr regelmäßig dran denken. Aber das muss man bei einem Antibiotikum ja auch.
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